Nachdem SPÖ-Chef Andreas Babler sein Ziel einer 32-Stunden-Woche am Wochenende bekräftigt hat, laufen Wirtschaftsvertreter dagegen Sturm.
WKÖ-Chef Mahrer rechnet bei einer 32-Stunden-Woche mit einer Verdoppelung der unbesetzten Stellen. „Dann bedeutet das auf das Jahr gerechnet 434 Millionen Stunden, die nicht gearbeitet werden würden. Und das sind nochmal 230.000 Stellen, die nicht besetzt werden könnten und das wäre für das ganze Land ein Drama“, warnt Mahrer am Montag im Ö1-„Morgenjournal“.
Die Menschen müssten mindestens genau so viel arbeiten wie jetzt, wobei viele auch zu mehr Arbeit bereit wären. „Die Leute sind bereit, mehr zu tun, wenn es mehr Netto vom Brutto gibt“, so Mahrer. Um den Arbeitskräftemangel zu bewältigen, müsse die Kinderbetreuung „massiv“ ausgebaut werden und es müsse Menschen, die in Österreich arbeiten wollen, einfacher gemacht werden, ins Land zu kommen.
„Wenn es einen Mangel gibt, hat das andere Ursachen als eine Arbeitszeitverkürzung, die noch nicht mal stattgefunden hat“, widersprach ÖGB-Chef Katzian. Aktuell stünden 310.000 Arbeitslosen 110.000 offenen Stellen gegenüber. Es sei an den Arbeitgebern, bessere Bedingungen anzubieten, wenn sie das nötige Personal finden wollen.
Die Arbeitszeitverkürzung sei als langfristiges politisches Ziel festgesetzt worden. „Wobei wir hier immer über verschiedene Ebenen sprechen, über die Wochenarbeitszeit, über die Jahresarbeitszeit, wir sprechen über die Lebensarbeitszeit“, sagt Katzian. Eine Verkürzung auf 32-Stunden die Woche von heute auf morgen würde „genau gar niemand“ fordern.
Zur Einordnung der von Mahrer und Katzian genannten Zahlen: Laut Statistik Austria meldeten Österreichs Unternehmen im zweiten Quartal 2023 214.000 freie Stellen - davon wurden 123.800 dem Arbeitsmarktservice zur Personalvermittlung gemeldet. Im Juli waren 310.582 Personen arbeitslos oder in Schulung gemeldet.
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