Andreas Mölzer im KURIER-Interview über Kickls Revanchegedanken, die blaue DNA und 'etablierte Medien“.
, das sich nicht brechen lassen werde. Teilen Sie seine Meinung?Vieles von dem, was Kickl in Bezug auf die Corona-Maßnahmen sagt, ist richtig. Das teile ich. Was ich nicht teile, das ist die Tonalität, mit der man jede Gesprächsbasis mit dem politischen Mitbewerber – der unter Umständen einmal politischer Partner sein wird – verliert.
Das Buch, das Sie und Jörg Haider geschrieben haben, hat jedenfalls die Freiheit zum Inhalt. Kickl argumentiert stets mit der"Freiheit“. Wo hört die Freiheit des einzelnen innerhalb der FPÖ auf? Der Titel „Die Freiheit, die ich meine“ stammt aus einem alten Studentenlied aus dem 19. Jahrhundert. Seit der deutschen Klassik, der Aufklärung und Immanuel Kant wissen wir, dass die Freiheit des einzelnen dort endet, wo die Freiheit des anderen eingeschränkt wird. Es ist auch eine Freiheit, wenn man gegen Impfzwang eintritt. Allerdings muss man darauf achten, dass dieses Freiheitsstreben nicht Freiheitsrechte der Allgemeinheit beeinträchtigt.
Noch einmal zurück zum alternativlosen Kickl: Liegt es daran, dass keine FPÖ-Funktionäre an die Spitze wollen? Wollen jedenfalls nicht – können würden es viele. Eine Reihe von Landesobleuten wäre fähig den Bundesparteiobmann zu stellen. Der Oberösterreicher Manfred Haimbuchner ist ein hervorragender Mann, auch Dominik Nepp und Mario Kunasek sind es. Es muss nicht immer eine Obmanndiskussion geben.