Alte Möbel rauszustellen, statt sie zu entsorgen, hat Tradition – nicht nur in Berlin. Doch genau so achtlos funktioniert die Umweltpolitik im Großen.
Der Sessel unter der Linde am Rand unserer Straße sieht ganz einladend aus: Bequem und ein bisschen abgewetzt, aber dafür umsonst: Auf einem Zettel steht „Zu verschenken!“.
Dit is Bärlin, wa, saach ich ma als jeborner Hauptstädter. Müll auf die Straße schmeißen und das als Wohltat zu verkaufen, hat hier schon lange Tradition. Als wir in Kreuzberg wohnten, waren die Seitenstraßen unser Second-Hand-Laden, wo man nach alten Schuhschränken für den WG-Flur suchte. Noch früher tobten wir als Kinder durch den Sperrmüll der Nachbarn, ehe er von der Müllabfuhr abgeholt wurde.
Aber dann hieß es: Wir bauen eine Chemiefabrik an den Rhein und leiten da unser Gift verdünnt ins Wasser. Wir entsorgen Dünnsäure und alte Munition, indem wir sie ins Meer kippen. Wir stellen hochgiftigen radioaktiven Abfall her und parken ihn dann irgendwo, bis jemanden einfällt, wie man ihn entsorgt. Und, klar: Wir verbrennen Öl, Gas und Kohle und organisieren die Müllabfuhr scheinbar kostenlos durch den Schornstein oder den Auspuff.
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