Charmante Weinbar und Restaurant. Farm-to-table-Menüs mit vorwiegend vegetarischer, alpin-maritimer Küchenlinie (2gg ab € 35,– od. 3gg ab € 40,–); Natural Wines. Kindersessel, Wickeltisch. Wunderschöner Schanigarten für 30 Pers.
Als Christina Nasr und Andreas Schwarz – Vertriebsmitarbeiterin bei den Vereinigten Bühnen die eine, Controller der andere – im Frühling 2018 ihr Alma eröffneten, wussten sie einigermaßen, was sie wollten: ein kleines, sympathisches Lokal, in dem man unkompliziert ein schönes Glas Wein trinken und ein paar interessante Happen dazu essen kann.
Vorigen Sommer waren die beiden dann auf Urlaub in Kalifornien.
Also dachten sie, dass man das Konzept ihres Alma-Lokals vielleicht noch ein wenig forcieren könnte. Dass Gemüse noch mehr im Focus stehen und von großartigen Züchtern wie der Gärtnerei Bach stammen sollte, dass man die selbst gemachten Milchprodukte vielleicht noch ein bisschen entwickeln könnte und dass man das mit dem Natural Wine nun ernsthaft angehen sollte.
Mit dem Effekt, dass viele neue Leute herkamen und Freunde des Natural Wines dem interessant zubereiteten Gemüse ja auch nicht abgeneigt sind. Dann hatte ein Lokalkritiker-Kollege außerdem noch eine Art religiöses Erweckungserlebnis, und schon musst du zwei bis drei Tage im Vorhinein reservieren. Und damit rechnen, dass die gebratene Kohlvielfalt mit Molkereduktion, Ei und geräuchertem Ricotta aus ist.
Die gebratenen Karotten in diversen Farben mit Ingwer, Sesam, Zwiebel, Knoblauch und Kren waren vielleicht nicht ganz so sexy, aber sehr gut , die Kombination von gekochter Roter Rübe mit Belugalinsen, Kernöl und hausgemachter Crème fraîche samt eingelegten Rüben und würzigen Bittersalaten sogar sehr gut und die selbst gebackene Focaccia mit Labneh-Frischkäse aus Eigenproduktion und Dukkah, einer Gewürz-Nuss-Öl-Mischung, schlichtweg großartig .