Alltag in Saporischschja: Trinken, kämpfen, weiterleben

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Seit mehr als einem Jahr wird die Großstadt Saporischschja in der Südukraine von russischen Raketen beschossen. Die Dagebliebenen wollen durchhalten.

Kostenlose Mahlzeit in einem Bunker in der Frontstadt Orichiw, 12.4.23 Foto: Andriy Andriyenko/Zuma/imagoBernhard ClasenThomas Gerlach 27.4.2023, 12:26 Uhr

In der Annahme, dass die ukrainische Gegenoffensive hier in der Steppenregion starten könnte, haben die Russen in den vergangenen Monaten Panzergräben ausgehoben, Panzersperren errichtet und Minen gelegt. Von der Frontlinie bis zum Asowschen Meer sind es noch einmal etwa 80 Kilometer. Würden die ukrainischen Truppen dorthin vorstoßen, hätten sie den russischen Truppen den Landweg zur Krim blockiert. Das dürfte eines der Ziele der ukrainischen Armeeführung sein.

Grebnew, inzwischen Rentner, hat sein Leben lang auf dem Bau gearbeitet. Er trinkt nicht, was für seine Generation selten ist, denn er ist gläubiger Mormone, Angehöriger jener Gemeinschaft, die im 19. Jahrhundert in den USA ihren Anfang nahm und auch wieder dorthin zurückkehrte. Sie haben im postsowjetischen Raum in den 1990er Jahren kräftig missioniert, so wie Adventisten, Baptisten und andere Freikirchen auch.

Sirenen oder nicht: Die Raketen kommen Nach Ansicht Wladimir Putins und der russischen Duma ist Saporischschja schon gar keine ukrainische Stadt mehr. Putin hatte am 30. September 2022 vier ukrainische Verwaltungsgebiete, Luhansk, Donezk, Cherson und Saporischschja, bereits zu russischem Staatsgebiet erklärt, obwohl keines der Gebiete vollständig besetzt ist, auch nicht Saporischschja.

Außerdem gibt es bei all dem auch noch so etwas wie Alltag. Als der Krieg Saporischschja erreichte, ließ Ksenia gerade eine mehrere Wochen dauernde Zahnsanierung vornehmen. Doch dann brachen mit einem Schlag der Bauwirtschaft alle Aufträge weg, Ksenia verlor ihre Arbeit. Und so ist ihr Gebiss nur zur Hälfte saniert. Ksenia vermeidet es zu lächeln aus Angst, man könnte den Zustand ihrer Zähne erkennen.

Julia Barischewa, Oberst der Feuerwehr„Wissen Sie, wenn das alles vorbei ist, werde ich etwas machen, was ich schon lange nicht mehr gemacht habe. Ich werde einfach mal weinen.“ Und da ein Großteil des Gebietes Saporischschja von Russland okkupiert ist, gibt es für Olena Schuk nicht nur repräsentativ-parlamentarische, sondern ganz handfeste Aufgaben zu erledigen. „Ende September 2022 haben die Besatzungstruppen eine humanitäre Kolonne hier am Automarkt beschossen. Da sind 30 Menschen, darunter auch Kinder, umgekommen. Weitere 88 sind verletzt worden.“ Sie sei, so berichtet sie, 20 Minuten nach dem Einschlag auf dem Automarkt gewesen.

Einsame Menschen in Kellern Über 400.000 Menschen seien allein aus den besetzten Orten des Gebietes Saporischschja geflohen, einer Region, die bis zum russischen Angriff etwa 1,6 Millionen Einwohner hatte. Viele seien zunächst nach Saporischschja gekommen. Auch wenn die meisten von ihnen weiter gen Westen gezogen seien, habe man alle versorgt. Seit Ende des Jahres kommen allerdings keine neuen Binnenflüchtlinge mehr, sagt Schuk.

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