Die Taliban als Bewegung sind komplexer, als es die westliche Wahrnehmung nahelegt. So beschreiben es die Autoren SchetterConrad und Katja Mielke in ihrem kürzlich erschienenen Buch. DW-Autorin Kersten Knipp zu den Kernaussagen der Afghanistan-Experten:
Der amtierende Verteidigungsminister der Taliban-Regierung, Mullah Mohammad, Yaqoob, auf einer Gedenkveranstaltung zum Todestag seines Vaters, des Taliban-Mitgründers und -Führers Mullah Mohammad Omar
Dass der Westen den Kontakt zu den Taliban trotz aller Vorbehalte gegen deren Politik, insbesondere was Frauenrechte angeht, nicht abreißen lässt, sei richtig, sagt Conrad Schetter, Ko-Autor mit Katja Mielke des soeben erschienenen Buchs"Die Taliban. Geschichte, Politik, Ideologie". Auch geopolitisch sei das Land, zwischen Zentral- und Südasien und China gelegen, zu bedeutend, als dass es sich dauerhaft ignorieren ließe.
Allerdings stehe der Westen vor einem Problem:"Man hat erst wenig verstanden, welche unterschiedlichen Strömungen es innerhalb der Taliban gibt und wie darum mit der Bewegung als ganzer umzugehen ist", so Schetter im Gespräch mit der DW.