10.000 neue Virusübertragungen von Tier zu Mensch drohen durch den Klimawandel Fledermäuse Habitat
Mindestens 10.000 Virenarten können Menschen potenziell befallen. Die meisten sind uns noch nicht begegnet und zirkulieren bisher nur zwischen wilden Tierarten. Das wird sich allerdings durch den Klimawandel deutlich ändern, schreibt ein Team um Colin Carlson und Gregory Albery von der Georgetown University in Washington DC im Fachjournal "Nature".
Der Grund: Die höheren Temperaturen und damit einhergehende Umweltveränderungen treiben immer mehr Spezies in neue Habitate mit anderen Tierarten, denen sie nie zuvor begegnet sind. Dabei "werden viele Tiere ihre Parasiten und Krankheitserreger in die neuen Umgebungen mitbringen", schreiben die Forscher.
Mithilfe eines Musters für die Virenverbreitung prognostizierten sie für eine Untergruppe von 3.139 Säugetierspezies mögliche Virus-Sprünge über Speziesgrenzen hinweg. Zu solchen Ereignissen könne es den Modellierungen zufolge bei kürzeren Ausbreitungsdistanzen der Tiere in mindestens 4.000 Fällen kommen und bei größeren Distanzen bis zu 15.000-mal. Das bedeutet nicht jedesmal die Übertragung eines neuen Virus.
Die neuen Virusübertragungen würden vor allem auf Fledermäusen zurückgehen, die viele Viren ohne zu erkranken beherbergen können, und als fliegende Tiere auch Distanzen zwischen Spezies mit kleinen Ausbreitungsradien überbrücken können. Fledermäuse gelten auch als eine der wahrscheinlichsten.